Eines der größten Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkrieges auf dem Gebiet des “Dritten Reiches” lag in Hemer - das Stalag VI A Hemer. Im Laufe des Krieges wurden hier mehr als 23 000 sowjetische Kriegsgefangene festgehalten. Mindestens 6000 von ihnen starben dabei und wurden auf Friedhöfen in der Umgebung begraben. Die ehemals 5 Beerdingungsplätze wurden nach dem Krieg zu zweien zusammengelegt und die Toten umgebettet (unter anderem Rol*innen): auf dem Duloh und am Höcklingser Weg. Der Friedhof auf dem Duloh lag zu Kriegszeiten auf militärischem Sperrgebiet und war somit unzugänglich für die Zivilbevölkerung. Die Leichen wurden hier würdelos verscharrt. Bis heute gibt es auf dem Friedhof nur wenige Einzelgräber. Alle Massengräber liegen ungekennzeichnet unter dem Rasen. Insgesamt 21.188 Tote vor allem sowjetischer Herkunft, aber auch Jugoslawen, Italiener, Franzosen, Polen, Belgier und Rumänen. Direkt nach Kriegsende lies die sowjetische Militärmission ein Denkmal errichten. Es wurde mittlerweile mehrmals restauriert. Es trägt unter anderen Symbolen den Sowjetstern und die Inschrift: “Euch, die Ihr erlitten habt alle Qualen und Schmerzen, die Foltern fern vom Vaterland, umgekommen in faschistischer Knechtschaft, ewiges Gedenken und ewige Ruhe 1941-1944. Die Euch zu Tode gequält haben in der Fremde, sind der Strafe nicht entgangen, die sie eingeholt hat. Die mit mächtiger Kraft heute hinweggefegten sind heute selbst dem Grab verfallen. Schlaft ruhig. Von der Heimat strömt helles Licht auf Euch in breitem Fluss. Die wachsamen Krieger der Roten Armee schützen Euren Frieden.” Seit 1987 hängt hier auch eine Informationstafel der Stadt Hemer mit der Übersetzung der russischen Inschriften. Eine weitere am Tor bietet zusätzliche Informationen: “ Hier ruhen mehr als 20.000 Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und des Krieges, Opfer verschiedener Nationalitäten, die überwiegende Mehrheit aus der Sowjetunion. Die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden von der Zwangsarbeit im Ruhrgebiet krank und fast verhungert in das Stammlager Hemer (Stalag VI A) zurückgebracht. Sort starben sie an den Folgen ihrer Entbehrungen.” Die Tafeln wurden mehrfach von Unbekannten beschmiert oder zerstört und nach mehreren Anschläfen 1987 musste der Friedhof von der Polizei überwacht werden.