Der Ostfriedhof ist die größte Gedenk- und Begräbnisstätte für polnische Opfer des Zweiten Weltkriegs in Leipzig.
Die Gräber der Opfer aus Mittel- und Osteuropa befinden sich im südöstlichen Friedhofsteil.
Das Grabfeld X8 ist die Hauptgedenkstätte für polnische Kriegsopfer aus den Jahren 1939-1945. An vier Säulen, die ein Portal bilden, hängen 14 Tafeln mit den Namen von fast 500 polnischen Opfern. Die meisten von ihnen wurden in den Grabfeldern X7, X8, X9 und X10 begraben, die sich direkt hinter dem Ehrenmal befinden. Vor dem Portal steht ein großes Metallkreuz. Bei den polnischen Opfern handelt es sich um ehemalige KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie deren Kinder, die in Leipzig und unmittelbarer Umgebung starben oder ermordet wurden. Das heutige Ehrenmal wurde 2009 an der Stelle eines früheren DDR-Ehrenmals errichtet.
In Grabfeld X7 befindet sich der 1999 von der Stadt Leipzig eingerichtete Gedenkhain für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Am Rand wurde eine Gedenktafel mit der Aufschrift: „Auf diesem Gräberfeld ruhen 766 Kriegstote verschiedener Nationen die fernab ihrer Heimat im 2. Weltkrieg gefallen sind. Gedenket ihrer sowie aller Kriegstoten beider Weltkriege.“ aufgestellt.
Auf diesem Grabfeld stehen zahlreiche Metalltafeln mit den Namen der Opfer, von denen die meisten aus Polen stammen. Insgesamt haben hier jedoch Menschen aus fast allen mittel- und osteuropäischen Ländern ihre letzte Ruhe gefunden.
Im benachbarten Grabfeld X2 gibt es einen separaten Friedhof (Ehrenhain) für die Opfer aus der Sowjetunion. Er besteht aus 259 Einzelgräbern von Rotarmisten und vier Massengräbern für insgesamt 1.277 zivile Opfer aus der Sowjetunion. Unter ihnen sind auch polnische Staatsbürger, von denen sechs namentlich identifiziert werden konnten. In der Mitte des Grabfeldes stehen zwei sowjetische Denkmäler aus den Jahren 1946 und 1948.
Gleich daneben, in Grabfeld X5, befindet sich eine Grabstätte für 32 Männer, die im April 1945 in der Kaserne Leipzig-Gohlis von einem Exekutionskommando der Wehrmacht erschossen wurden. Dem Gedenktext zufolge handelte es sich hier um Widerstandskämpfer aus Deutschland, Polen, der Tschechischen Republik und Österreich. In Wirklichkeit jedoch stammte keiner der hier begrabenen Männer aus Polen. Im selben Feld finden sich auch zwei Massengräber, in dem Kinder von Zwangsarbeiterinnen begraben wurden, die während des Zweiten Weltkriegs ums Leben kamen. Auf Glastafeln sind die Namen von 12 Säuglingen zu lesen, drei von ihnen waren polnischer Herkunft.
Alle beschriebenen Gräberfelder und Gedenkstätten auf diesem Friedhof sind in einem sehr guten Zustand (Oktober 2022).
Friedhofsadresse : Lipsk, Sachsen
Stötteritz, Oststraße 119
04299 Leipzig
GPS: 51.328229,12.418376
Friedhofsverwaltung : leipzig.de/friedhoefe,
friedhoefe@leipzig.de,
Friedhofsweg 3,
0049 341 1235704