Mehr als 2.000 namentlich unbekannte ausländische Opfer beider Weltkriege sind auf dem Friedhof Steyerberg begraben. Die meisten von ihnen kamen zwischen 1939 und 1945 ums Leben. Unter ihnen waren zivile Zwangsarbeiter aus Mittel- und Osteuropa, insbesondere sowjetische Kriegsgefangene. Sie arbeiteten in der nahe gelegenen Munitionsfabrik Pulverfabrik Libenau unter sehr harten Arbeitsbedingungen. Hunger, schlechte Unterbringung, fehlende medizinische Versorgung, brutale Behandlung und zahlreiche Unfälle führten zu Massensterben. Die Opfer wurden in Einzel- und Massengräbern verscharrt. Der Friedhof wurde in den 1950er Jahren unter Mitwirkung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Gemeinde Deblinghausen angelegt. In den 1960er Jahren wurden die Gräber von fast 400 ausländischen Kriegsopfern (darunter viele Polen) von benachbarten Friedhöfen hierhin verlegt.
Ursprünglich wurden auf diesem Friedhof verstorbene Häftlinge des AEL Libenau begraben, das von November 1941 bis April 1943 in Betrieb war (ab Sommer 1940 war es ein Polizeilager der Hannoverschen Gestapo). Etwa 6.000 Häftlinge, die in der oben erwähnten Munitionsfabrik beschäftigt waren, wurden in dem Lager inhaftiert. Um die 250 Todesfälle von Häftlingen (überwiegend) aus der UdSSR und Polen wurden verzeichnet.
Nach neuesten Erkenntnissen ruhen auf dem Friedhof heute 199 polnische Bürger, deren Personaldaten bekannt sind.
Friedhofsadresse : Steyerberg, Niedersachsen
OT Deblinghausen,
31595 Steyerberg
GPS: 52.609930,9.001461
Friedhofsverwaltung : Flecken Steyerberg,
www.steyerberg.de,
rathaus@steyerberg.de,
Lange Straße 21, 31595 Steyerberg,
+49 5764 9606-0