Der Südpark in Erfurt ist das Gelände des ehemaligen Südfriedhofs, der 1978 geschlossen wurde. Hier befinden sich noch heute zwei Kriegsgräberfelder. In einem von ihnen ruhen deutsche Soldaten und zivile Bombenopfer, die überwiegend im Frühjahr 1945 ums Leben kamen.
Das zweite Grabfeld, das sich im nördlichen Teil des Parks in der Nähe des Spielplatzes befindet, ist eine Gedenkstätte für polnische Opfer. In einem separaten Bereich steht ein Denkmal mit einem polnischen Adler und der Inschrift „Hier ruhen polnische Staatsangehörige, die in faschistischen Lagern gestorben sind“. Das Denkmal stammt aus der Zeit der DDR. 1995, nach der demokratischen Wende, wurde die Stätte saniert und mit Tafeln versehen, auf denen die Namen von 173 Opfern sowie Informationen über weitere 118 ungenannte Opfer zu lesen sind.
Durch eine gründliche Analyse des Archivmaterials konnten die persönlichen Daten von 120 polnischen Bürgern ermittelt werden, die hier begraben wurden. Gleichzeitig ergaben Recherchen, dass es sich bei einem Großteil der auf den Gedenktafeln genannten Personen nicht um polnische Staatsbürger handelte, sondern um Opfer aus der UdSSR.