Friedhof Wietersheim

Friedhofsbeschreibung

Von Mai 1945 bis Februar 1949 gab es im Kreis Minden-Lübbeke ein Netz von Lagern für Displaced Persons. Rund 20.000 befreite Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge wurden in mehreren Dörfern und Städten untergebracht, aus denen die deutsche Bevölkerung vertrieben worden war. Die meisten Bewohner der Lager des Displaced Persons Assembly Centre (DPAC) aus der sogenannten „Lahde-Gruppe\u201d waren Polen, weshalb die Lager oft als „polnische Lager“ bezeichnet werden.
Eine der hauptsächlich von Polen bewohnte Ortschaft war Wietersheim. Von Kriegsende bis Ende 1949 starben hier 46 Menschen, die auf einem separaten Teil des Gemeindefriedhofs beigesetzt wurden. Unter den 46 Toten sind 26 polnische Kinder unter 3 Jahren. Zwei Personen sind bis heute unbekannt geblieben.
In den Jahren 2010 und 2011 wurde das Grabfeld mit den polnischen Gräbern umgebaut und existiert heute in einer neuen Form. Die Nachkriegsgrabsteine wurden durch Steinplatten ersetzt, auf denen die Namen der Verstorbenen zu lesen sind. Im Zentrum steht eine Gedenktafel aus Sandstein mit der Aufschrift in der polnischen Sprache: „Cmentarzyk Polskiego Ośrodka Zbornego Wietersheim. Rok 1945–46. W dowód pamięci zmarłym na obczyźnie Polakom – Rodacy. (Kleiner Friedhof der polnischen Gemeinde in Wietersheim. 1945–46. Zum Andenken an die in der Fremde verstorbenen Polen – die Landsleute).
Der Zustand der Gedenkstätte ist sehr gut, allerdings sind einige der Tafeln von Moos überwuchert und die Inschriften daher kaum lesbar.

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