Die Gedenkstätte des Arbeitserziehungslagers AEL Lahde und der Friedhof in Petershagen-Bierde befinden sich nicht weit von der Biederloh Straße, 50 Meter von der Hauptstraße entfernt. Das von Bäumen umgebene und inmitten von Feldern gelegene Gelände ist schwer zu finden.
In der Mitte des umzäunten Friedhofs steht ein kreuzförmiges Denkmal mit der Inschrift „Hier liegen 292 Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft. Unser Leiden sei euch Mahnung zum Frieden 1943–1945“. Die Gräber der Opfer sind nicht gekennzeichnet, und es gibt auch keine Informationen über das Lager selbst, seine Häftlinge oder die Menschen, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Das AEL Lahde wurde im Mai 1943 von der Gestapo Hannover gegründet und war bis April 1945 in Betrieb. Insgesamt waren 7.000 Menschen in dem Lager inhaftiert, vor allem Ausländer aus der UdSSR, Polen und den Niederlanden. Rund 700 Häftlinge überlebten ihren Aufenthalt im AEL nicht. Die Häftlinge wurden zur Zwangsarbeit beim Bau unterirdischer Tunnel, bei großen Infrastrukturprojekten und in Steinbrüchen gezwungen. Viele Häftlinge wurden von der Gestapo erschossen, starben an Erschöpfung, mangelnder medizinischer Versorgung, wurden in den Selbstmord getrieben oder bei angeblichen Fluchtversuchen getötet.
Auf dem Friedhof in Petershagen, der 1944 für die Opfer des Erziehungsarbeitslagers AEL Lahde angelegt wurde, ruhen vor allem Sowjetbürger und Polen. Nach dem Krieg befanden sich an dieser Stelle 125 Doppel- und Dreiergräber. Nachdem ein Teil der Opfer auf den evangelischen Friedhof in Lahde (107 aus dem westlichen Ländern) und den jüdischen Friedhof in Petershagen (267 Personen) überführt worden war, verblieben an diesem Ort die sterblichen Überreste von 292 Opfern des AEL Lahde.
Die Gräber der polnischen Kriegsopfer befinden sich hauptsächlich auf dem Häftlingsfriedhof. Genau zu bestimmen, welche der mindestens 185 polnischen Opfer hier und welche auf den beiden anderen genannten Friedhöfen liegen, ist nicht möglich.
