Gedenkstätte Großschweidnitz

Friedhofsbeschreibung

Die Gedenkstätte Großschweidnitz ist NS-Euthanasieopfern gewidmet. Im Krankenhaus, dem Sanatorium und der Pflegeanstalt in Großschweidnitz wurden über 5.500 kranke Frauen, Männer und Kinder ermordet, indem man ihnen hohe Dosen an Beruhigungsmitteln verabreichte, sie verhungern oder sie unbeaufsichtigt ließ. Mehr als 2.000 Menschen wurden außerdem von Großschweidnitz in die Euthanasieanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt und dort ermordet.
Auf dem ehemaligen Krankenhausfriedhof, wo die meisten Opfer begraben wurden, ruhen auch ermordete polnische Bürger. Die meisten von ihnen wurden als Zwangsarbeiter ins Dritte Reich deportiert und aufgrund psychischer Erkrankungen oder durch Erschöpfung und Krankheit hervorgerufene Arbeitsunfähigkeit nach Großschweidnitz verlegt.
Die Identität vieler Personen konnte nicht eindeutig festgestellt werden. Die Angaben zu den identifizierten Opfern stammen aus erhaltenen Patientenakten und dem Gräberverzeichnis. Die einzelnen Gräber zu lokalisieren ist heute nicht mehr möglich, da der Friedhof mehrfach umgestaltet wurde. Nach dem Krieg wurde hier eine Ehrenanlage für polnische und sowjetische Zwangsarbeiter errichtet und Tafeln mit den Namen der Ermordeten angebracht. Im Zuge einer erneuten Umgestaltung des Friedhofs Ende der 1980er Jahre wurden diese Tafeln versetzt und leiten nun den Weg zum Mahnmal, das an die Opfer der Morde in Großschweidnitz erinnert. Im Jahr 1990 wurde an dieser Stelle ein Gedenstein errichtet - als Mahnmal für die Tausenden Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie. Auf dem Gelände des ehemaligen Sanatoriums und der Pflegeanstalt (ehemals Leichenhalle mit angrenzendem Obduktionsraum und Friedhof) befindet sich eine weitere Gedenkstätte für die Opfer.
Derzeit wird an der Errichtung einer neuen Gedenkstätte auf dem früheren Krankenhausfriedhof gearbeitet. Um die Gedenkstätte herum wurden Tafeln mit den Namen der identifizierten Opfer angebracht. Für das Jahr 2022 sind die Vorbereitung einer Ausstellung über den Ort und die Opfer sowie die Einrichtung einer neuen Dokumentationsstelle in Kooperation mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und der Gedenkstätte Pirna Sonnenstein geplant.

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