Neuer Friedhof Tangerhütte

Friedhofsbeschreibung

Auf dem Neuen Friedhof in Tangerhütte befindet sich ein Feld mit Gräbern von Kriegsgefangenen, die während des Zweiten Weltkriegs im örtlichen Lazarett verstarben. Dieses gehörte zu einem der größten Kriegsgefangenenlager, dem Stalag XI A in Altengrabow. Ins Lazarett T wurden auch an Tuberkulose erkrankte Kriegsgefangene aus anderen Teilen Deutschlands gebracht — die meisten von ihnen in einem sehr fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, was zu einer extrem hohen Sterblichkeitsrate unter den Patienten führte. Die Toten wurden in einem separaten Teil des Friedhofs beigesetzt, wo von 1940 bis Kriegsende 450-500 Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten begraben wurden, darunter etwa 200 Polen (eine Recherche der Stiftung FPNP ergab 210 Namen). In den Nachkriegsjahren exhumierten Frankreich, Italien, Jugoslawien, Belgien und England ihre Bürger und begruben sie auf ihrem Heimatboden. Die übrigen Gräber wurden umgebettet und eine einheitliche Kriegsgräberstätte angelegt.
Unmittelbar nach dem Krieg errichteten die Bürger von Tangerhütte auf dem Massengrab der Soldaten einen Stein mit der Inschrift: „Zur Mahnung“. Im Jahr 1971 wurde auf Initiative polnischer Bauarbeiter, die auf Baustellen in der DDR beschäftigt waren, ein Denkmal in Form eines hohen Obelisken errichtet, der aus stilisierten Kreuzen besteht. An beiden Seiten des Denkmals wurden Tafeln mit Inschriften in polnischer und deutscher Sprache angebracht: „Den in faschistischer Gefangenschaft in den Jahren 1940-1945 verstorbenen polnischen Offizieren und Soldaten, polnische Staatsangehörige.“.
Im Zuge der Renovierung der Gedenstätte im Jahr 2008 wurden das Betonkreuz und die Tafeln mit den Inschriften erneuert. Auch am Friedhofseingang wurde eine Gedenktafel angebracht, auf der zu lesen ist: „Hier ruhen 255 Menschen polnischer, serbischer und tschechischer Nationalität. Gestorben 1940-1945“.
Auf 16 Sockeln, die auf beiden Seiten neben dem Obelisken stehen, sind Granittafeln mit den Namen der Opfer angebracht.
Der Ort wird regelmäßig von Angehörigen der Opfer und Vertretern der Auslandspolen besucht. Der Erhaltungszustand der Gedenkstätte ist gut.

Kontaktdaten