Direkt neben dem örtlichen Friedhof, in der Mulde einer ehemaligen Kiesgrube, befindet sich ein Friedhof für fast 1.300 Opfer des Zweiten Weltkriegs sowie eine Gedenkstätte vom Arbeits- und Erziehungslager (AEL) und vom Gestapo-Durchgangslager in Großbeeren. Gleichzeitig ist dies eine Gedenkstätte für Opfer des Außenlagers Stalag III D - Kommando 82/562, einem Lager für sowjetische Kriegsgefangene, in dem zwischen Ende 1941 und Ende 1942 mehr als 1.200 Menschen ums Leben kamen.
Das AEL in Großbeeren unterstand dem AEL Wuhlheide und war von 1942 bis 1945 in Betrieb. Rund 25.000 Häftlinge, vor allem Russen, Polen, Franzosen und Tschechen, waren dort inhaftiert.
Bei dem Lager handelte es sich in erster Linie um ein Straflager für ausländische Zwangsarbeiter, aber auch für Deutsche, die als billige Arbeitskräfte beim Bau von Eisenbahnen, Bunkern, Abwassersystemen, Straßen und Wegen, in der Rüstungsindustrie und saisonal auf Großbetrieben in der Umgebung eingesetzt wurden.
Rund 1.300 Menschen überlebten die Schikanen, den Hunger und die Überarbeitung in diesem Lager nicht. Die ersten 200 Toten wurden unter der Friedhofsmauer begraben, wo sich heute ein Teil ihrer Gräber und eine Gedenktafel befinden. Spätere Opfer wurden in Massengräbern in einem Graben auf dem Gelände der ehemaligen Kiesgrube beigesetzt.
Nach Ende des Krieges, Ende der 1940er Jahre, wurden auf dem Gelände ein Friedhof und eine Gedenkstätte eingerichtet. In den 1990er Jahren nahm das Gelände seine endgültige Form an. Die am Denkmal platzierten Gedenktafeln mit Inschriften erinnern an die Opfer von Faschismus und Militarismus, unter anderem an sowjetische, polnische, französische, niederländische, deutsche und belgische Antifaschisten. Vor dem Denkmal sind Tafeln mit Informationen über die 1.289 Opfer aus 25 Ländern angebracht, die hier und auf dem benachbarten Friedhof ruhen. Auf beiden Seiten der zum Denkmal führenden Allee wurden Bronzetafeln mit den Namen der Opfer angebracht.
Die Gräber von etwa 1.200 namentlich bekannten sowjetischen Kriegsgefangenen aus einem Lager, das sich in unmittelbarer Nähe des Arbeitserziehungslagers befand, sind bis heute nicht gefunden worden. Es ist davon auszugehen, dass auch diese Menschen in der ehemaligen Kiesgrube begraben wurden.
