Zentralfriedhof

Friedhofsbeschreibung

Auf dem Zentralfriedhof in Fulda befinden sich zahlreiche Grabfelder und verstreute Einzelgräber von Kriegsopfern aus Polen, der UdSSR, Italien, Litauen und Lettland.
Im westlichen Teil des Friedhofs, auf den Feldern 4, 10, 20 und 23, befinden sich polnische Kriegsgräber und Gedenkstätten für verschiedene Opfergruppen. Hierbei handelt es sich um drei Steinkreuze und Tafeln mit den Namen einiger Polen, die bei den Bombenangriffen 1944 und 1945 ums Leben kamen. Diese Tafeln wurden von Personen gestiftet, die nach dem Krieg in der Stadt, in Lagern für sogenannte \u201dDisplaced Persons\u201d lebten. Die meisten der auf dem Friedhof begrabenen Polen sind Zwangsarbeiter, die in örtlichen Industriebetrieben beschäftigt waren und besonders von Luftangriffen bedroht waren. Ein besonders tragischer Tag war der 27.12.1944, an dem 95 Polen bei einem Luftangriff ums Leben kamen. Die Opfer wurden anschließend auf diesem Friedhof begraben, eine der Gedenktafeln erinnert an das Ereignis.
Auf dem größten der Grabfelder für ausländische Opfer (Feld Nr. 4) befindet sich ein Denkmal aus rotem Sandstein mit einem Kreuz und der Inschrift: „Hier ruhen ausländische Kriegstote, verstorben im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 — ihre Heimat war in Russland, Polen, Litauen, Lettland und Italien“. Nach den Dokumenten des Stadt-Magistrats wurden auf dem Zentralfriedhof in Fulda 150 polnische Bürger beigesetzt. 50 dieser Gräber sind bis heute erhalten geblieben. Sie sind mit Steinkreuzen gekennzeichnet, aber nur wenige tragen die Namen der Opfer. Laut der Archivlisten, die bei Recherchen im Jahr 2018 gefunden wurden, ruhen auf dem Zentralfriedhof mehr als 220 polnische Bürger, von denen die meisten im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen. Außerdem sind an diesem Ort auch nach Kriegsende verstorbene Polen begraben, die in Lagern für „Displaced Persons\u201d untergebracht waren, sowie nach dem Krieg geborene polnische Kinder.
Der Zustand der vorhandenen Gräberfelder und Grabsteine ist gut (Stand 2018), eine Gedenktafel mit den Namen der hier begrabenen Polinnen und Polen gibt es jedoch nicht.

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