Wilmersdorfer Waldfriedhof Güterfelde

Friedhofsbeschreibung

Auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Güterfelde, einem Ort, der zwischen Berlin und Potsdam liegt, gibt es zwei Grabstätten für polnische Bürger. Bei der ersten handelt es sich um ein Gräberfeld mit den Urnen von Sachsenhausener Häftlingen, die zwischen 1940 und 1942 im Stammlager, in den Arbeitskommandos und anderen Außenlagern sowie in der Euthanasieanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet wurden. Die Urnen von 383 polnischen und 720 deutschen Häftlingen des Konzentrationslagers Sachsenhausen wurden auf einem unscheinbaren Friedhofsfeld beigesetzt, das durch eine Steinstele gekennzeichnet ist.
Bis zur Eröffnung des Krematoriums in Sachsenhausen im Jahr 1942 wurden die Leichen der ermordeten und ausgemergelten Häftlinge in der Regel in kommunalen Krematorien eingeäschert und auf kommunalen Friedhöfen bestattet. Ähnliche Gräberfelder gibt es auch auf anderen Berliner Friedhöfen (siehe: Friedhof Altglienicke in Berlin).
Auf der Steinstele zum Gedenken an die Opfer steht eine Urne mit der Inschrift: „Den Toten zu Ehren, den Lebenden zur Pflicht. Hier ruhen 383 Polen und 720 Deutsche, ermordet in Sachsenhausen 1942“.
In einem separaten Teil in der südlichen Friedhofsecke befindet sich eine sowjetische Kriegsgräberstätte: das sowjetische Ehrenmal Güterfelde. Mittig steht ein Obelisk aus rotem Sandstein mit einem roten Stern auf der Spitze. Auf der Gedenktafel am Obelisken ist zu lesen: „Hier ruhen 1.389 sowjetische Bürger, die während des 2.Weltkriegs verschleppt wurden und in faschistischer Gefangenschaft / Zwangsarbeitslagern den Tod gefunden haben“.
Im diesem Gräberfeld liegen 1.389 sowjetische Bürger, 101 Polen, 4 Jugoslawen, 2 Italiener und ein Tscheche begraben, an die der Obelisk erinnert.
Über weitere hier bestattete Ausländer gibt es keine Informationen. Es ist jedoch bekannt, dass in diesem Grabfeld Zwangsarbeiter, Häftlinge und Kriegsgefangene begraben wurden, deren Leichen von dem Ausländerfriedhof im Dorf Mahlow, südlich von Berlin, exhumiert wurden.
Seit 2006 gibt es auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Güterfelde keine neuen Bestattungen mehr. Möglicherweise wird das Friedhofsgelände in eine Parkanlage umgewandelt, an deren Rand Wohngebäude entstehen. Trotz dieser Veränderungen sollten die bestehenden Kriegsgräberfelder auf dem Friedhof erhalten bleiben und auch weiterhin gepflegt werden.

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