Während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs wurden Tausende von Opfern des NS-Regimes und des Krieges auf dem Berliner Stadtfriedhof Marzahn bestattet. Ab den 1950er Jahren entstanden auf dem Friedhof eine Reihe von Gedenkstätten für verschiedene Opfergruppen.
Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs:
Das Denkmal — eine zum Schwur erhobene Hand mit der Inschrift „Euch Lebende mahnen 3330 Opfer des Bombenterrors\u201d — ist den Opfern der Bombenangriffe gewidmet. Dabei handelt es sich sowohl um deutsche Zivilisten als auch um Menschen anderer Nationalitäten, die als Zwangsarbeiter nach Berlin deportiert wurden. Aus derselben Zeit stammt der Porphyr-Gedenkstein für die Opfer des Faschismus mit dem Symbol ODF (Opfer des Faschismus) und der Inschrift „46 Menschen starben, damit wir leben“. Er erinnert an vier Frauen und 42 Männer, die zwischen 1933 und 1942 im Gefängnis Plötzensee hingerichtet wurden, und deren Asche hier begraben liegt. Im Gefängnis Plötzensee wurden fast 3.000 Menschen hingerichtet, viele von ihnen kamen aus den von Deutschland besetzten Ländern.
Eine Skulpturstele erinnert an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die in Marzahn ums Leben kamen.
Das Denkmal trägt die Inschrift: „Zur Erinnerung an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie ihre Kinder aus vielen Ländern Europas 1939 bis 1945“. Allein in Marzahn gab es 27 Lager, in denen Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen, der Tschechoslowakei, Italien, Belgien, den Niederlanden und anderen europäischen Ländern eingesetzt waren. Die meisten von ihnen waren bei der Deutschen Reichsbahn beschäftigt, die in Marzahn-Hellersdorf sieben Lager hatte.
Nach derzeitigem Forschungsstand sind auf dem Friedhof insgesamt mindestens 1.400 Opfer von Zwangsarbeit begraben, darunter etwa 100 Kinder. Unter diesen Opfern sind mehr als 370 polnische Staatsbürger. Ihre Gräber sind mit Steintafeln gekennzeichnet, auf denen ihre Namen stehen.
In einem Grabfeld wurden die Überreste von 20 polnischen Mädchen und jungen Frauen bestattet, die aus Łódź stammten und zur Zwangsarbeit in die AEG-Betriebe deportiert wurden. Sie kamen am 4. September 1943 bei einem Bombenangriff ums Leben und wurden im Keller des Gebäudes, in dem sie Zuflucht gefunden hatten, begraben. Neben der Tafel auf dem Kriegsgrab ist auch am Ort ihres Todes (Grenzstraße 16, Berlin) eine Gedenktafel angebracht. Ihre Installation verdanken wir Bolesław Pajączkowski, einem ehemaligen Zwangsarbeiter aus Łódź.
Auf dem Friedhof befindet sich außerdem eine Gedenkstätte für die deutschen Sinti und Roma, die im Lager Marzahn inhaftiert und in Auschwitz ermordet wurden. Außerdem gibt es einen sowjetischen Ehrenfriedhof, Soldatengräber aus dem Ersten Weltkrieg sowie eine Gedenkstätte für Opfer des Stalinismus.
Friedhofsadresse : Berlin, Berlin
Wiesenburger Weg 10
12681 Berlin
GPS: 52.54832,13.54151
Friedhofsverwaltung : Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin,
www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruenflaechen-und-friedhoefe/artikel.313730.php,
Schkopauer Ring 2 12681 Berlin,
(030) 9329295