Friedhof In den Kisseln

Friedhofsbeschreibung

Auf dem Berliner Friedhof „In den Kisseln” befinden sich 5.899 Einzelgräber von Opfern des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Die Gräber der Opfer des Zweiten Weltkriegs, darunter auch polnischer Bürger, liegen auf verschiedenen Gräberfeldern:
- In Feld 105 wurden vor allem ausländische Opfer begraben, die als Zwangsarbeiter nach Berlin deportiert worden waren. Hier ruhen neben wenigen Polen überwiegend Belgier, Niederländer, Jugoslawen, Italiener und Tschechen. Viele von ihnen starben während der Kämpfe im Jahr 1945 sowie in den Jahren 1943 und 1944.
- In Feld 143 befinden sich hauptsächlich Gräber von Polen und Bürgern der UdSSR. Darüber hinaus gibt es Gräber von deutschen Opfern: Flüchtlingen und Vertriebenen aus den nach dem Krieg an Polen angegliederten Gebieten, die bis Mai 1946 in Lagern im Raum Spandau starben.
- In Grabfeld IV ruhen unbekannte Opfer, vor allem Zivillisten, die bei den Bombenangriffen im November 1943 im Bezirk Charlottenburg, im Januar 1944 im Tiergarten und im April und Mai 1945 bei den Kämpfen in Spandau ums Leben kamen. Es ist möglich, dass sich auch hier polnische Kriegsgräber befinden.
Insgesamt haben auf dem Friedhof 75 namentlich bekannte Polen und eine unbekannte Zahl nicht identifizierter Opfer ihre letzte Ruhe gefunden. An einigen Gräbern wurden kleine Betontafeln mit den Namen der Opfer angebracht. Es fehlt jedoch jegliche Information über deren Schicksal und Herkunft.
Links der Zufahrtsstraße befinden sich außerdem Gräber von Menschen, die in der NS-Ideologie als Feinde und sog. „Untermenschen“ galten.
Das Friedhofsgelände ist gut gepflegt, die Namen der Opfer sind jedoch oft fehlerhaft geschrieben.

Kontaktdaten